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Kurt Finker (1928–2015)

Author of Stauffenberg und der 20. Juli 1944

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Works by Kurt Finker

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Common Knowledge

Birthdate
1928-08-27
Date of death
2015-08-06
Gender
male
Nationality
Germany
Occupations
historian
Awards and honors
Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee (Bronze)

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Vorbemerkung : Der Rote Frontkämpferbund war eine sehr massenwirksame politische Organisation der deutschen Arbeiterklasse, seine Geschichte gehört zu den interessantesten Erscheinungen und zu den ruhmvollsten Traditionen der deutschen Arbeiterbewegung. Dennoch gibt es bisher nur einige Aufsätze und regionalgeschichtliche Arbeiten über den RFB, aber noch keine umfassende Darstellung seiner Entstehung und Entwicklung. Mit der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, diese Lücke zu schließen. Der Forschung bieten sich aussagekräftige Literatur und ergiebiges Quellenmaterial an. Theoretisch-methodologische Grundlage und allgemeine Orientierung bildeten die Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus, Dokumente und Materialien der revolutionären Arbeiterbewegung sowie die Reden und Schriften ihrer führenden Persönlichkeiten, vor allem Ernst Thälmanns. Die Einordnung des Gegenstandes in den allgemeinen historischen Zusammenhang wurde dadurch erleichert, daß die Geschichtswissenschaft der DDR in den letzten Jahren bei der Erforschung der Geschichte der Weimarer Republik bedeutende Ergebnisse erzielt hat, wobei der vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED herausgegebenen Biographie Ernst Thälmanns eine besondere Bedeutung für unseren Gegenstand zukommt. Bereits 1995 legte Helmut Lohse eine Dissertation zur Geschichte des RFB vor, auf deren Grundlage 1958 eine Broschüre von Hermann Dünow erschien, der erste kurze Abriß der Geschichte des RFB. In einer Reihe von Einzelaufsätzen und regionalgeschichtlichen Arbeiten wurden in den folgenden Jahren wesentliche Probleme und Teilfragen aus der Geschichte der Organisation weiter untersucht. Wichtige Ergänzungen brachten zahlreiche Erinnerungsberichte ehemaliger Roter Frontkämpfer sowie weitere regionalgeschichtliche Untersuchungen, die anläßlich des 50. Jahrestages der Gründung des RFB 1973/1974 in den Bezirken und Kreisen erschienen. Obwohl die bürgerliche und die sozialdemokratische Geschichtsschreibung der BRD sich in den letzten Jahren etwas mehr der Geschichte der Arbeiterbewegung zugewandt hat, wurde der RFB lange Zeit fast kaum erwähnt. Die wenigen Arbeiten, die sich mit der KPD in der Weimarer Republik befaßten, nennen ihn nur am Rande. Im Sinne der Integrationskonzeption, die die Geschichte der Arbeiterbewegung als Prozeß der fortschreitenden Integration der Arbeiter in die bürgerliche Gesellschaft auffaßt und sie darum im wesentlichen auf die Geschichte der Sozialdemokratie reduziert, erscheint die KPD nur als Störfaktor, der den Integrationsprozeß gehindert und "staatszerstörend" gewirkt habe. In diese Konzeption aber paßt sehr gut das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, über das bereits 1966 eine umfangreiche Untersuchung vorgelegt wurde. Im Jahre 1975 erschien eine Monographie über den RFB, in der - ganz im Sinne der Totalitarismusdoktrin - versucht wurde, die Organisation als erfolglose "rote" Nachahmung der faschistischen Terrorbanden zu diskreditieren. Der Verfasser polemisiert gegen die einschlägige DDR-Literatur, ohne neueste Forschungsergebnisse überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Für die vorliegende Arbeit wurde das vorhandene Quellenmaterial neu gesichtet und analysiert. Dank der Unterstützung durch das Zentrale Parteiarchiv im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED konnten die dort vorhandenen umfangreichen Materialien gründlich ausgewertet werden. Da die Tätigkeit des RFB zum größten Teil massenpolitische Arbeit war, sind die Zeitung "Die Rote Front", die Funktionärzeitschrift "Der Rote Führer" und auch das Zentralorgan der KPD, "Die Rote Fahne", ebenfalls wichtige Quellen. Weiteres Material fand sich im Zentralen Staatsarchiv Potsdam und im Staatsarchiv Potsdam. Die Entwicklung des Bundes wird chronologisch dargestellt. In bezug auf einige Fragen der revolutionären Wehrerziehung wurde dieses Prinzip durchbrochen, um eine systematische Übersicht zu gewährleisten. Erstmalig wurde auch die Zeit der Illegalität in die Darstellung einbezogen. Jedoch ist das Quellenmaterial aus diesen Jahren nicht sehr umfangreich ; es war nicht immer möglich, für bestimmte Ereignisse exakte Zeitangaben zu ermitteln oder zu bestimmen. Die Geschichte des Roten Frontkämpferbundes beweist in besonders anschaulicher Weise, mit welchem Mut, mit welcher Einsatzbereitschaft und Klugheit, mit welcher Selbstlosigkeit deutsche Arbeiter gegen Militaristen und Kriegstreiber, für die Lebensinteressen des werktätigen Volkes gekämpft haben. Diese Traditionen und die historischen Erfahrungen den Lesern nahezubringen ist das Hauptanliegen meiner Arbeit. Mein besonderer Dank gilt allen, die durch Beschaffung von Material sowie durch Rat und Kritik die Arbeit förderten, Insbesondere den Mitarbeitern des Zentralen Parteiarchivs, des Zentralen Staatsarchivs, des Staatsarchivs Potsdam, den ehemaligen führenden RFB-Funktionären Genosse Hans Jendretzky und Genosse Hermann Dünow sowie Genossen Prof. Dr. Walter Wimmer vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED.… (more)
 
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Aficionado | Sep 5, 2020 |

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