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Loading... Supertex (1991)by Leon de Winter, Julio Grande
Work InformationSuperTex by Leon de Winter (1991)
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Sign up for LibraryThing to find out whether you'll like this book. No current Talk conversations about this book. A feature of novels, particularly, and stories by Jewish writers, regardless of their nationality, seems their unrelentless quest for their identity, coupled with a great sense of humour, often at their own expense. This makes their works extremely readable. In Dutch literature, there are not many Jewish writers, who write that kind of literature. Unfortunately, especially among older writers the trauma of the holocaust is still all pervading - a horror of such tremendous scope and impact that no author nor reader should pass over. Belonging to a younger generation, Leon de Winter breaths more freedom in choice of themes. Supertex is about two brothers independently rediscovering their roots. The elder brother, Max Breslauer, is a businessman leading the textile imperium. He leads a lifestyle of fast cars, penthouse and gorgeous girlfriend, until one day he is confronted with a family of orthodox Jews, in a way that literary arrests him is his stride, and leads him to contemplate his life, on the couch, and find what has been missing. Earlier, out of his sight, his younger brother Benjamin, whom Max despises, has made a similar discovery. On a business trip to Marocco, he has fallen in love and married a girl into an orthodox Jewish family. Supertex is a very well-written, high-speed novel. De Winter plays a masterful trick on the readers portraying the orthodox Jews, and making the reader sympathize with Max in the incident which is the turning point in Max' life. Brilliant! no reviews | add a review
Belongs to Publisher Seriesdetebe (22872)
Ein Amsterdamer Textilunternehmer erzählt von seinen Auseinandersetzungen mit seiner Rolle als Sohn, Bruder, Ehemann und Jude. No library descriptions found. |
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Google Books — Loading... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.92Literature German literature and literatures of related languages German fiction Modern period (1900-) 1990-LC ClassificationRatingAverage:
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Leon de Winters Roman erschien bereits Anfang der 1990er Jahre auf Niederländisch, doch der Text hat nichts von seiner Aussagekraft verloren. Ganz im Gegenteil, für mich zeigt sich gerade in diesem Buch de Winters die besondere Stäke des Welt-Literatur- und Buber-Rosenzweig-Medaillen-Preisträgers: er lässt die großen Fragen des Lebens in einem einzigen Augenblick kulminieren und führt vor allem die Spannung zwischen weltlichem und religiösem Leben und der Bedeutung der Wurzeln zu einem grandiosen Höhepunkt. Interessant, wenn auch unbeantwortet, bleibt dabei die Frage, wie viel von de Winter selbst in seinem Protagonisten steckt. Ganz sicher jedoch steckt in dem Roman sehr viel jüdischer Humor und Ironie, die hervorragend mit der Melodramatik der Handlung austariert sind.
Max Breslauer ist – genau wie sein Vater – fast schon eine Karikatur des wohlhabenden Juden: wirtschaftlich erfolgreich, selbstherrlich; arrogant und jähzornig gegenüber anderen und rücksichtslos, wenn es ums Geschäft geht. Doppelmoral wird von beiden entspannt gelebt: geheiratet wird nur ein jüdisches Mädchen, mit wem man daneben noch das Bett teilt, ist weniger relevant; Regeln des Kashrut werden eher nach Bedarf ausgelegt denn befolgt; wenn es der Sache jedoch dient, kann man sich auch zügig wieder seiner jüdischen Herkunft besinnen und die Erlebnisse des Holocaust als Argumentationsschleuder verwenden. Dies entlässt Max jedoch nicht aus dem schwierigen Verhältnis zu dem Familienoberhaupt, das einst als einziger das Konzentrationslager überlebt hat. Sind es zunächst typisch pubertäre Streitigkeiten, führen die Auseinandersetzungen jedoch schließlich so weit, dass der Sohn beinahe zum Vatermörder wird.
Über den Bruder erfährt man zunächst nur, dass dieser in Casablanca sitzt, die ehemalige Partnerin ist nach Israel geflohen. Es scheint als wenn Max ein Händchen für komplizierte Beziehungen hätte, die sich vor allem dadurch lösen lassen, dass die anderen davonlaufen. Doch der Tag der Läuterung ist bereits angebrochen und auch wenn weitere Rückschläge noch an selbigem drohen, ist der Wandlungsprozess nicht mehr aufzuhalten.
Ganz herrliche Szenen hat de Winter in seinem Roman geschaffen - allein das Essen beim ersten Besuch der Freundin erinnert fast einen Sketsch aus Loriots Hand – auch die Erkenntnis des Protagonisten führt über eine gehörige Portion Selbstironie. So wird das analytische Gespräch zu einer unterhaltsamen Angelegenheit und bleibt trotz der Tragik leicht im Ton. ( )