Rosa Wolff nimmt Thilo Sarrazins bei Wort, dass man von Hartz IV sich doch bestens versorgen könne. Sie startet das Experiment und versucht einen Monat lang, als Single ihre Ernährung mit Bio-Produkten im Wert von maximal 132,71 Euro zu bestreiten, der Geldbetrag, der Singles im Regelsatz für Essen zusteht.
Auf 160 Seiten erzählt sie amüsant und kurzweilig, mit welchen Tücken ein Single mit scheinbar preisgünstigen Großpackungen und plötzlich zu Luxus gewordenen Lebensmitteln zu kämpfen hat. Der ein oder andere Sparfuchs mag sich an den Kopf fassen, wenn er Frau Wolffs Spontankäufe verfolgt, dennoch macht das Buchklar, dass das Experiment kein Leichtes ist und der Hartz IV-Satz nicht das Ruhekissen ist, das populistische Politker gern heraufbeschwören meinen zu müssen.
Für alle die, die Interesse haben, ihre Einkäufe auf Bio-Produkte umzustellen, ist dieses Buch unbedingt empfehlenswert, denn es zeigt, dass sich mit dem bewusstem Konsum von Lebensmitteln auch das Konsumverhalten ändert. Und das ist bestimmt nicht das schlechteste, wozu ein Buch anregen kann. ( )