Mich berührt dieses Buch sehr zwiespältig. Einerseits ist es eine große Leistung der Autorin die vielen Quellen zusammenzutragen, alle Bücher der Manns zu lesen und zu analysieren usw.
Andererseits ist es ein großer Nachteil des Buches, dass die Autorin mit einer vorgefertigten Sichtweise an die Auswertung herangeht, die sie dann überall bestätigt sieht. Ihre küchenpsychologischen Deutungen haben mir manches Mal die Sprache verschlagen. Als Wissenschaftlerin halte ich es für äußerst fragwürdig, wie voreingenommen die Autorin das Material, das ihr vorliegt, analysiert. Zudem schafft sie kaum jemals eine Trennung von Mensch und Werk. Meiner Meinung nach stehen die Werke aller drei fokussierten Manns, Klaus, Heinrich, Thomas, zuallererst für sich. Die Deutung auf die jeweiligen Leben mag zwar faszinierend sein, doch birgt sie die Gefahr der Übersimplifizierung und Überinterpretation. Zudem wird sie den Werken nicht als solches gerecht.
Davon abgesehen ist das Buch wie gesagt lesbar, weil es fleißig recherchiert ist und originelle Zusammenhänge aufzeigt. Für mich ist es immer wieder interessant, wieso die Manns eine solche Faszination ausüben, selbst auf Menschen, die kein einiges Buch der Autoren dieser Familie gelesen haben. ( )