Erebos ist zurück... Neun Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes kommt nun der zweite. Schön ist, dass die technische Entwicklung der letzten Jahre aufgegriffen wurde, so werden zur Datenspeicherung keine CDs mehr genutzt und Erebos nutzt nun auch integrierte Kamera und Spracherkennung.

Protagonis ist wieder Nick Dunmore, auch er entsprechend gealtert und nun im Studium. Und eines Tages erscheint das Erebos -Icon nicht nur auf seinem Rechner, sondern auch auf seinem Smartphone, wodurch das Spiel seine Spieler durchgehend überwachen kann.

Der Aufbau des zweiten Bandes entspricht dem ersten - Spieler werden rekrutiert, spielen teilweise online, teilweise wieder im echten Leben, und das Spiel verfolgt ein übergeordnetes Ziel.

Der Ablauf der Geschichte ist aber insofern variiert, dass neben Nick die Erlebnisse eines zweiten Spielers miterlebt werden können, und diese Handlungsstränge werden am Ende zusammengeführt.

Wieder ein spannender Roman, der auch unabhängig vom ersten Band gelesen werden kann. Und der einem vor Augen führt, wie viele Datenspuren man hinterlässt. ( )

Es ist Ursula Poznansky sicherlich nicht zu verdenken, dass sie einen Nachfolgerband zu Erebos schreiben wollte. Die Idee war einfach zu gut und das Buch hatte eine solche Sogwirkung! Irgendwie möchte man wieder Erebos spielen. Allerdings ist der Nachfolgeband wirklich ganz anders. Zehn Jahre später wird Nick wieder in Erebos eingeladen, doch anstatt der unheimlichen Faszination dieser Spielwelt ist es nun grausamer Zwang. Tut man nicht, was Erebos verlangt, geschehen schreckliche Dinge.
Ich glaube nicht, dass das Buch gut funktioniert, wenn man Erebos 1 nicht kennt. Personen und Setting wirken mehr, wenn man mit Erebos vertraut ist, v.a. da sich Poznansky diesmal nicht die Zeit nimmt, das Spiel wirklich aufzubauen. Die Geschichte selbst ist durchaus stimmig, aber sie lässt Fragezeichen offen. So logisch und passend wie Erebos 1 ist sie nicht annähernd.
Allerdings ist das Buch extrem spannend. Die ständige Präsenz von Erebos und die damit verbundene persönliche Ohnmacht sind beklemmend. Leider kommt man nicht recht dahinter, was vor sich geht und wer beteiligt ist. Das persönliche Rätselraten bleibt etwas auf der Strecke.
Mein Fazit ist also, dass das Buch durchaus lesenswert ist, spannende und gute Unterhaltung bietet. Ursula Poznansky ist ein tolle Schriftstellerin, daher ist eigentlich jedes Buch von ihr super und überraschend. Es ist eine durchaus würdige Fortsetzung, die dennoch nicht an den ersten Teil heranreicht. ( )