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Verlagsinfo: Was kommt dabei heraus, wenn sich der Europa-Chairman von McKinsey und ein ehemaliger Ministerpräsident und aktueller Jenoptik-Chef zusammentun und ein Buch schreiben? Nun, mit Sicherheit keine amüsante Geschichtensammlung, sondern eine recht schonungslose Analyse des deutschen Wirtschaftsstandortes im Besonderen und der deutschen Mentalität schlechthin. Die "Winds of Change", die seit Beginn der neunziger Jahre in Form der Globalisierung der Märkte sowie des rasanten Übergangs von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft über die Landschaft fegen, machen die beiden Autoren als die äußeren Faktoren des Wandels aus. Wie reagierten die deutschen Eliten aus Wirtschaft und Politik? Statt die sich bietenden Chancen zu sehen, stellten sie die Bedrohung in den Vordergrund und verfielen erst mal in Angststarre. An diesem Punkt setzt der zweite Teil des Buches an: Henzler und Späth fordern nicht einfach, Deutschland solle das USA-Modell ("Turbo-Kapitalismus") übernehmen. Vielmehr plädieren sie für einen dritten Weg, für ein "gesellschaftliches Modernisierungsprogramm, das die vorhandenen Probleme löst, ohne den Begriff der Solidarität aufzugeben". Ganz im Sinne Ludwig Erhards steht dabei ein wieder ausgewogeneres Gleichgewicht zwischen der Sozialstaatskomponente und der ethisch gebundenen Freiheit des kapitalistischen Wirtschaftens im Mittelpunkt. Die Autoren geben sich trotz aller Kritik sehr zuversichtlich, dass uns die Wende auch gelingen wird. Gerade die deutsche Fähigkeit, verschiedene Lösungsansätze miteinander zu verbinden, biete dafür die Gewähr. So eng liegen also Fluch und Segen deutscher Mentalität beisammen. Mit diesem sehr konstruktiven Beitrag, der jetzt in einer aktualisierten Taschenbuchausgabe vorliegt, setzen Henzler und Späth ihre Bestandsaufnahme der deutschen Krise nach ihren Büchern "Sind die Deutschen noch zu retten?" und "Countdown für Deutschland" konsequent fort.