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Neuausgabe der Memoiren des CSU-Politikers, Bundesministers und bayerischen Ministerpräsidenten, Kontrahenten Kohls und ein führender Kopf in der Mitte des 20. Jahrhunderts, als Politik sich dank voneinander unterscheidender politischen Lager weite Teile der Bevölkerung noch erreichte. Rezension : Zum 100. Geburtstag des früheren bayerischen Ministerpräsidenten erscheinen dessen unvollendet gebliebenen Erinnerungen erneut - erweitert um ein Nachwort Horst Möllers, ehemals Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, der eben seine neue Biografie "Franz Josef Strauss, Herrscher und Rebell" vorgelegt hat. "Die Art seines vollkommen unreflektierten Erinnerns zeigt viel von dem konservativen Geist der durch ihn repräsentierten politischen Gruppierung", so K. Hohlfeld zur Erstausgabe (BA 1/90). Das ist sicherlich so, und dennoch legen wir zu Recht an Politikermemoiren einen anderen Massstab an als ein historisch-kritisches Sachbuch. Machtmenschen pflegen nun einmal nicht selbstkritisch-reflektierend zu denken, zu handeln oder zu schreiben. Das gilt auch für Strauss, dessen Spiegelaffäre 1961 immerhin den Anfang vom Ende der bleiernen Adenauerzeit markiert, und dem wir wie seinen Kontrahenten ebenso eine politische Kultur verdankten, in der Politik fesselte, weil es noch politische Gegensätze gab. Ergänzend zur o.g. Biografie, wo Bedarf besteht. (3)