Kristin Buoni

Es ist wirklich praktisch, dass ich im Anschluss an Band 2 gleich Band 3 lesen konnte. Das Ende von Band 2 hatte mich wirklich sehr in der Luft hängen lassen und ich war darüber, sofort weiterlesen zu können.

Der Abschluss mit „Wicked Heirs“ ist Kristin Buoni ebenfalls wie die Vorgängerbände gelungen und habe ich mit regelrecht mit Kinsey, Jax & Co. mitgefiebert. Es gab so viele lose Enden, bei denen ich gehofft habe, dass sie tatsächlich zusammengeführt werden. Und ich muss sagen, dass die Autorin es durchaus geschafft hat, mich in diesem Punkt nicht zu enttäuschen.

Wer teilweise mit Teil des Komplotts ist, war mir im Laufe von Band 2 klar und ich habe einen Teil des Ausmaßes durchaus sehen können, aber nicht alles. Die in Band 3 aufgegriffenen Themen werden immer dunkler und menschenverachtender. Wer also düstere Themen nicht mag, sollte wirklich die Finger lassen, da diese hier durchaus jemanden triggern könnten.

Es werden auch einige Identitäten offenbart, insbesondere von der Person, die die Dirt App betreibt. Diese spielt im Abschlussband durchaus eine tragende Rolle – oder zumindest die Person, die sich dahinter verbirgt.

Abwechselnd erzählt die Autorin hier wieder aus der Perspektive von Jax und Kinsey die Geschichte, wobei durch den Anteil von Kinsey einige durchaus sehr pikante Informationen ans Licht kommen. Diese möchte ich aus Gründen der Spannung nicht weiter vertiefen, weise aber nochmals darauf hin, dass es hier sehr düstere Themen sind.

Jax ist hier mit Erin und … ebenfalls eine Schlüsselfigur, denn den dreien läuft die Zeit davon. Sie müssen Kinsey finden – und wenn es geht noch vor der Polizei. Doch wird ihnen das wirklich gelingen?

Es ist schon spannend, zu sehen, wie sich Erin und Jax bemühen, welche Wege sie beschreiten und welche neuen Freundschaften zu knüpfen. Ich fand es gut umgesetzt, allerdings fehlte mir hier am Ende noch der rote, zusammenlaufende Faden. Es wird einem zwar erklärt, was zwischendrin passiert ist, aber der Sprung ist so gravierend, dass ich eigentlich als Leser nicht wirklich mit der Haupthandlung abgeschlossen hatte.

Ein guter, spannender Abschlussband, den ich wie seine Vorgänger nicht aus der Hand legen konnte. Ich werde definitiv in Zukunft öfter nach Büchern der Autorin die Augen offenhalten, denn diese Reihe hat mir wirklich vom ersten bis zum letzten Band sehr gut gefallen.… (more)

Faszination und Spannung pur

Ich habe sehnsüchtig die Fortsetzung von „Wicked Legacy“ herbeigefiebert. Denn wer wollte bei dem Cliffhanger nicht wissen, wie es weitergeht? Und ich wurde in diesem Punkt auch nicht enttäuscht. Ich hatte mich schon gefragt, wo die Fortsetzung denn genau ansetzen würde. Aber Kristin Buoni hat hier den besten Weg gewählt – nämlich genau an dem Punkt, an dem Band 1 endete.

„Wicked Rivals“ hat mich ganz schön auf Trab gehalten und ich habe von der ersten Seite wieder mitgefiebert, wer denn etwas gegen … haben könnte und warum. Aber dazu mag ich hier nichts verraten wollen. Spannung muss sein! 😉

In Band 2 kämpft Kinsey darum, dass man ihr glaubt, dass sie … nicht ermordet hat. Die Chance bekommt sie auch. Aber nicht allein. Unterstützt wird sie hierbei von ihren Freunden.

Ich mag Kinsey für eine junge Protagonistin sehr. Sie ist recht smart, verhält sich nicht immer komplett idiotisch, aber dennoch ist wie jedes Teenager-Mädchen: die Liebe macht sie etwas blind. Jax mausert sich zwar im Verlaufe der Story, allerdings verhält er sich im ersten Drittel wie ein Idiot. Und hier verstehe ich Kinsey nicht ganz: sie verzeiht ihm einfach alles. Gut, ein ganz so großer Idiot mag er nicht sein, aber sie springt auf ihn immer sofort an. Das ist etwas… ungesund.

Die Frage nach dem wahren Übeltäter treibt natürlich Kinsey und ihre Freunde deutlich an. Erin steht ihr nach wie vor zur Seite, auch wenn sie kurz Zweifel hatte. Dennoch glaubt sie an das Gute in ihrer Freundin und steht ihr zur Seite, selbst wenn der Rest der Schule eher eine Art Hexenjagd auf sie veranstaltet, ganz an vorderster Front ein unliebsamer Nebencharakter aus Band 1.

Kristin Buoni schafft es ebenfalls in Band 2 die Spannung absolut hochzuhalten, ihre Leser zu fesseln und dafür zu sorgen, dass man miträtselt. Auch wenn man einen gewissen Verdacht hegt, wird dieser weder bestätigt und noch weggewischt. Es ist krass, aber die Autorin schafft es wirklich, fesselnde und faszinierende Geschichten zu erzählen, die man nicht aus der Hand legen kann. Ein tolles Buch, auf dessen Fortsetzung ich nicht mehr lange warten muss. 😊… (more)

Als ich das Cover und die Beschreibung zu “Wicked Legacy” von Kristin Buoni gesehen hatte, konnte ich nicht daran vorbeigehen. Ich liebe Bücher, in denen die Charaktere sich gerne mal das Leben gegenseitig zur Hölle machen, um dann eine emotionale Berg- und Talfahrt zu erleben, die dann irgendwann zu einem berechtigten und zufriedenstellenden HEA führt. Diese Berg- und Talfahrten sind es, die mich immer wieder so faszinieren, weil sie mich emotional von der ersten bis zur letzten Seite gefangen nehmen. Ich liebe es, mich gefühlstechnisch vollkommen auf eine Geschichte einlassen zu können.

So war es auch mit dem ersten Teil der Geschichte von Kingsey und Jax. Doch was ich aus anderen Mobbing-Geschichten kannte, wurde hier sogar noch bei weitem übertroffen. Es grenzte teilweise schon an perversem Vorstellungsvermögen, was die Autorin hier an den Tag legte. Bei einigen Szenen und Mobbing-Attacken gegen die Protagonistin ist mir regelrecht schlecht geworden. Da wurden definitiv Grenzen gesprengt.

Wer sich dieser Geschichte widmet, sollte sich durchaus bewusst sein, dass es keine leichte Kost ist. Kingsey hat hier aufgrund zweier Charaktere sehr zu leiden. Das Mobbing ist schon mehr als nur Mobbing und endet nicht nur mit Beleidigungen, sondern teilweise auch mit lebensbedrohlichen Situationen. Trotz des Alters der Charaktere, ihrer Ausbildung und ihrem Lebensstandard scheinen sich die ausführenden Charaktere dessen nicht bewusst zu sein. Das Leben und die Zukunft eines anderen Menschen scheinen hier nicht viel Wert zu sein. Das ist eine absolut krasse und tragische Entwicklung. Wer also mit derart krassen Geschichten seine Probleme hat, wird an diesem Buch leider keine Freude finden.

Ich persönlich mochte diese Grenzspiele in gewisser Weise, auch wenn ich Mobbing absolut verachte und missachte. Einen Menschen, den man nicht kennt, derartige Dinge anzutun, ist krank und gehört bestraft. Das ist nicht mehr im Rahmen der Legalität.

Dennoch mochte ich Kingsey bis zu einem gewissen Punkt. Trotz all der Qualen und Traumata, die sie erlitten hat, lässt sie sich nicht unterkriegen. Auch nicht, als klar ist, was sie noch alles unbewusst zu erleiden hat. DAS war für mich absolut eine Grenzüberschreitung. Was man einem Charakter alles antun kann, grenzt schon an seelischer Grausamkeit. Und Kingsey hat hier echt die schlimmsten Sachen überhaupt zu ertragen. Nicht nur das Jax und Cerina sowie der Rest der Schule absolute Idioten sind und ihr die Dinge antun, die sie ihr antun, sondern auch die Dinge, die sie zu Hause zu ertragen hat. Das war eine Sache, mit der ich nicht gerechnet hatte und mir ist dabei echt schlecht geworden.

Was ich absolut ein wenig unerträglich finde, weil es eben kaum bis keine Beachtung findet, ist die Tatsache, dass Kingsey ihre Traumata eigentlich nicht wirklich verarbeitet. Sie werden in den Raum gestellt, aber nicht abgearbeitet. Liegt es daran, dass sie ein normales Mädchen aus normalen Verhältnissen ist, dass an einer Schule voller reicher, perverser Kids landet? Oder wurde das einfach nur übersehen?

Jax ist der verwöhnte, reiche Bursche, der loyal seinem Vater gegenüber ist. Er stärkt diesem den Rücken und sieht hinter so ziemlich jeder Aktion einen Angriff auf seine Familie. Insbesondere durch Kingsey. Er kennt sie nicht, aber er verurteilt sie, ohne sich die Mühe zu machen, sie überhaupt kennenzulernen. Dazu spannt er seine Freunde ein und nutzt seinen Einfluss, den er an der Schule hat. Das nutzt er sehr krank und perfide. Als er dann eine Vermutung hat und Kingsey nachspioniert, erlebt er allerdings sein blaues Wunder, denn nichts ist so, wie er es vermutet hatte…

Neben der nicht beachteten Traumabewältigung seitens Kingsey fehlte mir hier durchaus die Umsetzung einer Beziehungsentwicklung zwischen Kingsey und Jax. Diese blieb mir zu oberflächlich. Er zeigt sich ihr zwar dann von einer anderen Seite, aber so richtig gutmachen tut es nicht, was er zuvor alles initiiert hat. Und auch hat machen lassen. Er war bereit, ihr Leben und ihre Gesundheit zu riskieren und sie soll ihm einfach nur verzeihen? Sorry, aber das ist mir zu wenig. Das ist viel zu wenig. Der Typ müsste so richtig leiden, bevor sie ihn überhaupt anguckt. Aber in dem Punkt ist Kingsey dann nicht stark genug, was ich wieder schade finde. Ich hatte ihr wirklich mehr Rückgrat zugeschrieben und finde es schade, dass das in ihrer Charakterisierung fehlte.

Was mich jedoch absolut begeisterte und vom Hocker gehauen hat, war der Schreibstil der Autorin. Er war nicht zu hochgestochen, nicht zu teeniehaft, gerade ideal um die Story schnell und gefesselt zu lesen. Ich konnte richtig in der Geschichte von Kingsey und Jax versinken, ohne das Buch auch nur einmal aus der Hand zu legen. So etwas liebe ich abgöttisch. Einen fesselnden, richtig gut ausgearbeiteten Erzählstil, der zu den Charakteren und der Handlung passt. Ein Highlight!

Ebenso gefiel mir, dass der Anfang und das Ende eine runde Sache ergaben. Das konnte ich mir zwar denken, aber man kann sich ja auch mal irren. Es war sehr schön abgerundet und passend. Es wird allerdings auch nichts verraten und das macht mich wahnsinnig. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und kann das Erscheinen von Band 2 gar nicht mehr erwarten. Das Ende riecht nach ordentlich viel Action, Drama und Intrigen, mit denen man nie gerechnet hätte.

Ich bin so gespannt…… (more)