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Deutscher Ethikrat

Author of Intersexualität - Stellungnahme

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Die Empfehlungen des Deutschen Ethikrates zur Intersexualität sind, wie Zeit Online findet, "unverbindlich. Damit stößt das Gremium all jene intergeschlechtlichen Menschen vor den Kopf, die seit Jahrzehnten darum kämpfen, nicht länger als Kranke stigmatisiert und bevormundet zu werden. Auf den ersten Blick kommt der Ethikrat Intersexuellen weit entgegen. Er empfiehlt Kompetenzzentren und Betreuungsstellen, Peer-to-Peer-Beratung, Geld für Selbsthilfegruppen und einen Fonds für "Anerkennung und Hilfe". Patientenakten sollen länger aufbewahrt werden, Verjährungsfristen bis zur Volljährigkeit ruhen. Das Gremium fordert, Mediziner, Psychologen und Hebammen besser auszubilden, die Öffentlichkeit aufzuklären und bürokratische Hürden abzubauen, etwa bei der Erstattung von Medikamentenkosten. Erwähnung findet sogar die zukunftsweisende Idee, den Zweck von Geschlechtseinträgen in Pass und Personalausweis einmal grundsätzlich zu überdenken. All diese Vorschläge sind wichtig und sinnvoll. Jedoch werden sie Intersexuellen künftiger Generationen nicht helfen, da die Stellungnahme im Grunde die aktuelle Behandlungspraxis zementiert. Wo sich viele Betroffene und Experten – sowie die UN-Ausschüsse gegen Folter und für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau – verbindlichen Schutz erhofft hatten, bleiben die Empfehlungen des Ethikrats schwammig. Seine Mitglieder haben die Chance verpasst, die Eingriffe im Kindheitsalter zur absoluten Ausnahme und das Abwarten zur Regel zu erklären."… (more)
 
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TrIQ-Archiv | Jun 23, 2015 |
Die Empfehlungen des Deutschen Ethikrats in der Stellungnahme zur Intersexualität sind, wie Zeit Online findet, "unverbindlich. Damit stößt das Gremium all jene intergeschlechtlichen Menschen vor den Kopf, die seit Jahrzehnten darum kämpfen, nicht länger als Kranke stigmatisiert und bevormundet zu werden. Auf den ersten Blick kommt der Ethikrat Intersexuellen weit entgegen. Er empfiehlt Kompetenzzentren und Betreuungsstellen, Peer-to-Peer-Beratung, Geld für Selbsthilfegruppen und einen Fonds für "Anerkennung und Hilfe". Patientenakten sollen länger aufbewahrt werden, Verjährungsfristen bis zur Volljährigkeit ruhen. Das Gremium fordert, Mediziner, Psychologen und Hebammen besser auszubilden, die Öffentlichkeit aufzuklären und bürokratische Hürden abzubauen, etwa bei der Erstattung von Medikamentenkosten. Erwähnung findet sogar die zukunftsweisende Idee, den Zweck von Geschlechtseinträgen in Pass und Personalausweis einmal grundsätzlich zu überdenken. All diese Vorschläge sind wichtig und sinnvoll. Jedoch werden sie Intersexuellen künftiger Generationen nicht helfen, da die Stellungnahme im Grunde die aktuelle Behandlungspraxis zementiert. Wo sich viele Betroffene und Experten – sowie die UN-Ausschüsse gegen Folter und für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau – verbindlichen Schutz erhofft hatten, bleiben die Empfehlungen des Ethikrats schwammig. Seine Mitglieder haben die Chance verpasst, die Eingriffe im Kindheitsalter zur absoluten Ausnahme und das Abwarten zur Regel zu erklären."… (more)
 
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