Natalia Klucareva

"Endstation Russland" ist ein Roman, der versucht, die Zustände im Russland von heute zu beschreiben. Dies geschieht anhand vieler Begegnungen des jungen Mannes Nikita, der ziellos durchs Land reist, mit den unterschiedlichsten Menschen. Natalja Kljutscharjowa stellt dar, dass Russland von Armut, Not und Hoffnungslosigkeit bedroht ist. Sie zitiert eifrig aus Werken anderer Schriftsteller und erwähnt bekannte russische Künstler, worauf die Übersetzerin dankenswerterweise im Anhang hinweist. "Endstation Russland" ist melancholisch und realistisch; trotz des schwierigen Themas fehlt es ihm etwas an Tiefe. Das Buch besteht einfach aus einer losen Aneinanderreihung von Ereignissen; eine richtige Handlung vermisst man.… (more)

Das Buch beschreibt die Reisen des Petersburger Studenten Nikita, der mit dem Zug mal hierhin, mal dorthin fährt, meist in die russische Provinz. Halb ist er dabei auf der Suche nach "Russland", halb will er seine Freundin Jasja vergessen, die in die Schweiz emigriert ist. Die anfangs losen Szenen aus Russland, von den Menschen, die er kennen lernt, und ihren Leben, verdichten sich in der Mitte des Buches hin zu einer grandiosen Beschreibung eines Rentneraufstands, als er ein kleines Häuflein Rentner und Veteranen auf einem hoffnungslosen Protestmarsch begleitet. Was sich herauskristallisiert ist ein Blick auf das zeitgenössische Russland durch die Augen von Nikita, der sich nicht damit abfinden kann, dass die Dinge so sind und der nicht aufhören kann, das Gute im Menschen zu sehen.… (more)