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Works by Mona Michaelsen

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Noch lange nicht haben wir alle uns von der kleinbäuerlichen Herkunft, wunderbar beschrieben hier: Das Schloss im Wald, gelöst, die Mädchen, aber auch Buben einer Gewalt aussetzte, die unmennschlich war.

Mona Michaelsen beschreibt die konsequente Zerstörung Ihres Urvertrauens durch einen nahestehenden Menschen, den Stiefvater. Ebenso schlimm ist die Tatsache, dass die Mutter nichts sehen, nichts hören, nichts wissen wollte.

Es startet in diesem Fall ganz harmlos, mit Hoppe Hoppe Reiter Spielchen und ist uns allen bekannt. Die kindliche Entdeckung des Körpers, der emotionalen Gefühle beginnt und muss von Erwachsenen behutsam begleitet werden.

Ein Kind sexuell zu mißbrauchen und die dadurch entstehenden Folgen eines zerstörten Lebens werden in diesem Buch schockierend direkt und ehrlich geschildert.

Es sollte uns allen vorgelesen werden wie wir damals in die befreiten Lager gehen mussten, es ist eines der letzten Tabus unserer Gesellschaft, das aktuell zurecht an den Pranger gestellt wird.

Wenn man sich den Täter-Opfer-Kreislauf ansieht, dann wird klar, dass zerstörte Kinder oft auch selbst zerstören (müssen), um darüber wegzukommen, leben zu können. Oder ein solches Buch schreiben, das Betroffenen hilft und aufzeigt, dass man nicht allein ist.

Mona Michaelsen gelingt es dramatisch gut, die entstehende Einsamkeit eines Kindes bei sexuellen Übergriffen, die Zerstörung seines Lebenswillens zu schildern. Nichts bleibt ausgespart, alles muss und will sie verdeutlichen, um es anschauen, teilen und vergessen zu können.

Niemand von uns kann sich vorstellen, was es heißt, immer und immer wieder mißbraucht zu werden. Die Nähe des Familienmitgliedes wirkt wie ein Hammer ins Nichts. Nichts bleibt von Respekt, Zuneigung oder Liebe. Die Welt wird leer und kalt.

Ich habe sehr großen Respekt vor der Tatsache, dass Frau Michaelsen ihr Leben mit-teilt.
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Clu98 | 1 other review | Apr 3, 2023 |
Es handelt sich nicht um einen realen Brief, den die Tochter an ihre Mutter schickt. Hätte die Autorin ihrer Mutter wirklich geschrieben, würde sie wohl kaum den Brief ihrer Tochter geöffnet haben. Mit diesem Buch wollte sich die Autorin von den Erinnerungen an ihrer schrecklichen Kindheit befreien.

Am Ende schreibt sie:

"Ich bin kein Fall für die Klapsmühle geworden und kein Duckmäuser. Es ist euch nicht gelungen, mich zu zerbrechen ...Und ich bin fertig mit meiner Kindheit."

Ich denke, dass die Autorin ihre traumatischen Erlebnisse nie wird verdrängen können. Man merkt es ihrem Schreibstil an. Hasserfüllt sprudeln die Worte. Quälend detailliert zeigt sie die sexuellen Übergriffe ihres Stiefvaters, die im Alter von fünf Jahren begannen. Die Mutter sah es, und es interessierte sie nicht. Während die psychische Verwahrlosung der Eltern die eigenen Kinder später ins Elend führen wird, kann sich die Autorin aus diesem Teufelskreis befreien - nach quälenden Jahren.
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Insregal | 1 other review | Aug 6, 2010 |

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